Hochstaufen Überschreitung von der Padinger Alm
Datum: 20.10.2019
Teilnehmer: Robert
Gipfel:
Hochstaufen 1771m
Mittelstaufen 1657m
Zennokopf 1756m
Zwiesel 1782m
Gamsknogel 1750m
Schwierigkeiten: Stellen UIAA I+ / A/B
Wetter: Südföhn, dadurch sehr windig. Aber noch milde Temperaturen für die Jahreszeit.
Strecke: Parkplatz Padinger Alm 660m - Steinerne Jäger - Reichenhaller Haus - Hochstaufen - Reichenhaller Haus - Mittelstaufen - Zennokopf - Zwiesel - Gamsknogel - Kohleralm - Zwieselalm - Hochstaufen Normalweg - Parkplatz Padinger Alm 660m
Eine kleine Übersicht unserer Runde, ohne jeglichen Maßstab.
Lang stand dieses Ziel auf meiner Liste, zwar war ich schon mehrmals auf dem Hochstaufen, meist über den Pidinger Klettersteig aber die Gesamte Überschreitung hatte ich noch nicht gemacht. Die ganze Überschreitung von der Padinger Alm über die 5 Gipfel und anschließend der Rückweg über die Zwiesel Hütte unterhalb der fünf Gipfel ist die am meisten unterschätzte Tour Deutschlands. Ein gewisses Maß an Kondition und Erfahrung muss man schon mitbringen. Die Tour hat Etliche Stellen UIAA I+/II- stellenweise sehr ausgesetzt und fordert eine erstklassige Kondition.
Gewaltige Aussicht mit den Berchtesgadener Hoheiten.
Eigentlich kam für diese Ausdauer Tour nur einer in Frage: Robert sollte mit und er wollte auch mit. Ich wollte diese Tour leicht und schnell bewältigen.
Mit Speedcross und Laufrucksack machten wir uns am Parkplatz auf den Weg. Von der Padinger Alm geht es über einen Forstweg gemütlich bergan. Schon bald trifft man auf eine Beschilderung, wir folgen in Richtung "Steinerne Jäger". Es geht weiter, bis links ein Pfad in den Wald abzweigt. Nun geht es über Treppen und Kehren durch den Wald aufwärts. Man trifft auf eine Abzweigung Richtung Piding, wir gehen weiter aufwärts. Es geht über eine Eisenleiter aufwärts, es wird steiniger und steiler. Schon bald befindet man sich im felsigen Steig, der sich an den Wänden des Staufen entlangzieht. Die Markierungen sind zahlreich und gut sichtbar, so dass die Wegfindung keine Schwierigkeit bereitet. Bald erblickt man das Reichenhaller Haus. Das letzte Stück ist steil und erfordert nochmals ganze Kraft, dann gelangt man unterhalb der Terasse zur Gedenkkapelle. Ein paar Meter aufwärts, steht das Gipfelkreuz des Hochstaufen. Von hier hat man einen schönen Blick auf Reichenhall oder Salzburg. Man kann auch gleich einen ersten Ausblick auf den Gratverlauf nehmen, der einem noch bevorsteht.
Abwechslungsreiches Gratgelände. einfach gewaltig.
Vom Gipfel läuft man zurück zum Reichenhaller Haus. An der Kapelle vorbei führt ein Pfad abwärts Richtung Westen. Man wandert ein etwa 150 Höhenmeter abwärts und trifft auf eine Abzweigung. Hier geht steil der versicherte Weg aufwärts zum Mittelstaufen, einem unscheinbaren Gipfel mit Steinmandl und kleinem Kreuz. Nun beginnt erst einmal der interessante Teil der Tour, es geht munter bergab, zwischen Hochstaufen und Zwiesel gilt es erst 250 Höhenmeter ab- und wieder aufzusteigen. Der Weg verläuft nahe dem Grat. Hier und da gibt es ausgesetztere Stellen, wo der Weg recht schmal ist, hilft ein Drahtseil. Über künstliche Tritthilfen geht es bei Weilen munter auf und ab, bevor man sehr steil das letzte Steil absteigt und dann alsbald wieder aufwärts zieht. Drahtseile helfen hinauf, dann gilt es ein Geröllfeld zu queren, um den Schlußanstieg in Angriff zu nehmen. Der Weg schlängelt sich durch Latschen, bevor man das Gipfelkreuz des Zennokopf passiert. Wenige Meter/Minuten sind es hinüber zum Gipfelkreuz des Zwiesel, dem höchsten Punkt des Gebirgsstocks.
Mal am Grat, mal in der Flanke.
Vom Zwiesel führt der Weg weiter durch Latschen, erst absteigend über gesicherte Felsstufen über den schönen Grat hinüber zum Gamsknogel. Vor dem Gipfel gilt es wieder einige, wenige Höhenmeter zu überwinden, bevor man am letzten Gipfel der Überschreitung angelangt ist.
Entweder man steigt westlich über die Kohler-Alm ab und wandert dann zur Zwieselalm. Diese wunderschön gelegene Alm lädt zu einer Rast ein, wo wir uns eine Halbe alkoholfreies Weißbier gönnen. Weiter geht es hinter der Alm abwärts, durch Wald über Wurzeln hinab. Bald erreichen wir nahe einer Bank eine Abzweigung Richtung Bartlmahd. Dieser folgen wir nun - im Hochsommer dankbar für das schützende Laubdach - im leichten Auf und Ab durch den Wald. Man überquert Geröllfelder und gelangt schließlich auf den Weg, der von Reichenhaller Haus herab kommt. Diesen folgt man nun - über viele künstlich angelegte Stufen - gemütlich hinab zur Padinger Alm.
Fazit: Kann man irgendwie nicht glauben, dass man eine solche fordernde Tour im Bayrischen Alpenvorland vorfindet. Knapp 22km und 2000hm waren es am Ende als wir nach 6:30h Parkplatz zurück waren. Immer wieder gerne!
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