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Skitour Piz Palü 3905m - Bernina Alpen

 

Teilnehmer: Robert, Michael

Datum: 14.04.2013

Gipfel:

Piz Palü 3905m

Schwierigkeiten: 45° ST III

Lawinenlage: 2

Wetter: morgens erst neblig und bewölkt, ab dem Späten Vormittag aufklarend und sonnig.

Schneeverhältnisse: Auf dem Grat sehr guter Trittschnee. Abfahrt im windgepressten Pulverschnee

 

Strecke: Parkplatz Diavolezza Talstation 2093m - Aufstieg zur Bergstation 2945m - Berghotel Diavolezza - Abfahrt zum Vadret Pers Gletscher - Aufstieg zum Piz Palü Schidepot 3730m - Ostgrat - Ostgipfel Piz Palü 3882m - Hauptgipfel Piz Palü 3905m - Abstieg zum Schidepot - Abfahrt über Aufstiegsspur Richtung Vadret Pers Gletscher und weiter über den Morteratsch Gletscher nach Morterasch - Zahradbahn zurück zum Parkplatz Diavolezza 2093m

 

 

Die Bernina Gruppe, berühmt mit den beiden Aushängeschildern Piz Palü und Piz Bernina. Beide begehrte Ziele, wobei nur der erste auf verhältnismäßig einfachem Weg erreichbar ist. Wir parken an der Talstation der Diavolezza Talstation 2093m und steigen mit den Ski die Piste zur Bergstation auf. Im oberen Bereich, kurz unterhalb der Bergstation wird die Piste eisig und wir wechseln auf Harscheisen. Anschließend geht’s wieder entspannter die letzten Meter zur Bergstation. Beim Berghotel Diavolezza checken wir ein und genießen ein unglaublich gutes, aber wenig reichhaltiges Abendessen. Die Schweizer Bierpreise auf dem Hotel bewahren uns vor übermäßigem Genuss.

Früh am morgen gehen wir zum Frühstück. Etwas fade schmeckt die Honigsemmel, aber ich würde sie runter. Eine Tasse warmen Tee muss noch sein, ehe wir unsere Rucksäcke schultern und in den Nachthimmel raustreten.

 

Ich würde sagen, die schönste Aussicht in den Ostalpen, der Blick von der Diavolezza.

Jetzt steht uns eine der schwierigsten Stellen bevor. Die Abfahrt über den bockhart gefrorenen, mit Fels durchsetzten Südwesthang hinunter zum Pers Gletscher. Wir tasten uns mit unseren Stirnlampen Meter für Meter vorwärts. Endlich am Gletscher angekommen, hatten wir nur den einen oder anderen Felskontakt abgekriegt. Wir fellen auf und finden bald darauf die Spur Richtung Süden.

 

Am Grat zum Ostgipfel. Die Aussicht ist sehr dürftig.

Die Spur ist gut und führt uns erst flach, dann steiler werdend nach oben und überwindet dabei die gewaltigen Brüche. In der beginnenden Dämmerung ein unglaubliches Schauspiel. In den oberen Gletscherbruchspitzeln verfängt sich das Sonnenlicht und hüllt uns in eine magische Stimmung. Ich kann mich vor lauter schauen, fast nicht mehr auf das Steigen konzentrieren. Erst als ich fast über meine eigenen Füße falle, merke ich, dass ich mich wieder auf das wichtige konzentrieren sollte. Nach dem Bruch geht es zuerst wieder mäßig steil voran, ehe wir uns der Ostflanke nähern und dort steil zum deren Fuß steigen. Auf etwa 3730m machen wir Skidepot. Über den steilen etwa 40-45 Grad steilen Rücken steigen wir mit Steigeisen an den Füßen, auf einer guten Spur hinauf zum Ostgipfel 3882m.

Immer wieder ließen uns die Wolken einen Blick auf die gewaltige Szenerie genießen. Nahe dem Ostgipfel Richtung Hauptgipfel fotografiert.

Leider rauben uns die großen Nebelfetzen die Sicht.  Erst als wir weiter zum Hauptgipfel rüber gehen werden die Nebellücken größer und wir können die Ausmaße der Aussicht erahnen. Kurze Zeit später erreichen wir über den ausgesetzten Wächtengrat zum Hauptgipfel auf 3905 Meter. Hier ließen wir uns erst mal auf unseren Rucksäcken nieder. Machten kurz Pause und machten uns gegenseitig aufmerksam, wenn sich wieder eine Lücke im Nebel auftat. Magisch diese Stimmung!

 

In der Abfahrt kurz nach dem Skidepot zwischen den Gletscherbrüchen hindurch.

Bald drauf gingen wir auf dem gleichen Weg zurück zum Ostgipfel und kletterten die Ostflanke hinab. Beim Skidepot angekommen, stiegen wir in die Ski und fuhren meist entlang des Anstiegsweg weiter über den Pers Gletscher hinunter nach Morteratsch. Der Schnee war akzeptabel, meist wind verpresst mit kurzen Pulverschneestellen. In Morteratsch angekommen, stieg Michael in die Rätischen Bahn und fuhr dann zurück zur Talstation der Diavolezza um das Auto zu holen.

 

Der Berg der Berge in den Ostalpen vom Pers Gletscher aus gesehen. Der Piz Bernina mit dem Grat der Grate, dem Bianco Grat.

Fazit: Ein rundum gelungenes Wochenende in der Bernina. Trotz der meist eingeschränkten Aussicht, konnten wir die wenigen Ausblicke genießen. Einfach ein Wahnsinn der Berg!

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