Über den Königsjodler Klettersteig auf den Hochkönig 2941m und anschließender Überschreitung des Hochkönigsstocks
Datum: 13.07.2013
Teilnehmer: Werner, Peter, Till, Karl, Brigitte, Markus, Wolfgang
Gipfel:
Hoher Kopf 2875m
Hochkönig 2941m
Schwierigkeiten: UIAA I+, D, 1700 Klettermeter
Wetter: stabiles sonnig, 25 Grad mit einigen Quellwolken
Strecke: Dientener Sattel - Erich Hütte - Weg 432 zur Hochscharte - Königsjodler Klettersteig - Kummetstein - Hoher Stein 2875m - Übergossene Alm - Hochkönig 2975m - Ostpreußenhütte - Dienalm - mit Taxi zum Dientener Sattel
Ein kleiner Überblick unserer Tour, natürlich ohne Maßstab.
Für mich ist der Königsjodler Klettersteig der spektakulärste Klettersteig in den Alpen. Dieser Klettersteig ist einer der schwierigsten Klettersteige in den Ostalpen und ist nicht nur wegen der hochalpinen Lage, der extremen Ausgesetztheit und seiner Länge zu Berühmtheit gelangt. Er überwindet in rund 1700 Klettermetern die Teufelshörner, den Kematstein (auch Kummetstein) und endet am Hohen Kopf. Der Steig hält sich meist direkt an der wilden Gratkante. Er überwindet außergewöhnlich kleine und große Schluchten (Jungfrauensprung, Teufelsschlucht und Flying Fox über den Sallerriss) und acht zum Teil sehr spitze Türme. Auch landschaftlich ist der Steig sehr eindrucksvoll. An schönen Tagen ist das Panorama unschlagbar. Ich habe mir das Ziel für meine Sektionstour 2013 ausgesucht. Da ich vor kurzem zum Bereichsleiter für Klettersteig im Alpenverein Straubing gewählt wurde, wollte ich den Mitgliedern die großen Klettersteige der Ostalpen näher bringen. Unterstützen wird mich bei der Tour Werner, auch Fachübungsleiter und in den Bergen zu Hause.
Am Zustieg des Königsjodlers...
Wir starten am Dientner Sattel, am Parkplatz der Erichhütte und wählen den Weg Nr.432 zur Hochscharte. Bei 2220m kommen wir zu einem Schild, das uns den Weg zum Klettersteig Einstieg zeigt. Hier machen wir kurz Pause und richten unsere Ausrüstung für den Klettersteig her. Nach dem obligatorischen Partnercheck steigen wir nacheinander ein. Ich gehe voraus, Werner macht den Letzen, so können wir aktiv eingreifen, wenn Jemand der Teilnehmer Probleme hat.
Es lief gut und wir kamen gut voran. Das Wetter leistet seinen Beitrag zu diesem spektakulären Klettersteig. Riesige Wolkenfetzen ziehen von einer Gratseite zur anderen. Nach den ersten schwierigen Passagen kamen auch schon die Aktion-Elemente, wo diversen Seilbrücken, der Flying-Fox oder auch der Jungfrauensprung überwunden werden müssen.
Wilde Gratkletterei am Stahlseil.
Nach gut fünf Stunden anstrengender Kletterei, konnte man sich auf dem Gipfel des Hohen Kopfs auf 2875m gratulieren. Denn nun stand nur noch der kurze, über Schneefelder querende Anstieg auf den Hochkönig 2941m an, auf dem sich das Matras Haus befand. Hier ließen wir uns unser verdientes Weißbier schmecken. Wir blieben lange vor der Hütte um die Aussicht und den Sonnenuntergang zu genießen. Zwischendrin wurden wir zum Essen in die Hütte gerufen. Ein toller Hüttenabend folgte.
Am Ausstieg des Königsjodlers mit Blick aufs Matrashaus.
Am nächsten Morgen standen wir bereits um 05.40 Uhr auf, um sich nach einem sparsamen Frühstück an die 1900m Abstieg zu machen. Kurz nach der Hütte mussten wir mit klammen Finger gleich die ersten Eisenleitern überwunden werden. Die Altschneefelder und die spärlichen Wegweiser machten die Orientierung auf dem großen Hochkönig Plateau ziemlich schwierig und somit wurde ein anderer Weg als eigentlich beabsichtigt genommen. Dieser Weg führte uns in Richtung Ostpreußenhütte, einer wunderschön gelegenen, kleinen Hütte auf der Nordostseite des Hochkönigsstocks.
Am nächsten Tag beim Abstieg.
Dies stellte sich aber im Nachhinein als Glücksfall heraus, denn somit konnte man auf der Ostpreußenhütte ein zweites Frühstück einlegen und anschließend die wunderschönen Almwiesen durchwandern, die von Leben nur so brummten. Bienen, Hummeln und andere Brummer fanden auf den bunten Almwiesen viel Nahrung.
Auf der Dielalm angekommen, orderte ich eine Fahrgelegenheit. Bis das Taxi kam, konnten wir es uns nochmal auf der Terrasse der Dielalm gemütlich machen. Nach einer kurzen Taxifahrt kam man erschöpft aber mit tollen Erlebnissen im Gepäck wieder am Ausgangspunkt, dem Dientner Sattel an.
Fazit: Der Königsjodler, die Mutter aller Klettersteige. Für mich der schönste und anspruchsvollste Klettersteig der Ostalpen. Länge, Ausgesetztheit, Aussicht und alpiner Charakter machen die ganze Unternehmung zu einer großen Tour. Eine gelungen Tour für den Alpenverein Straubing.
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