Pidinger Klettersteig 2014
Datum: 18.10.2014
Teilnehmer: Solo
Gipfel:
Hochstaufen 1771m
Wetter: Hochdrucklage
Schwierigkeiten: D – 1300Hm
Bedingungen: trockener Fels
Strecke: Parkplatz Urwies 450m - Einstieg Pidinger Klettersteig 1020m - Hochstaufen 1771m - Reichenhaller Haus 1750m - Steiner Alm 1085m – Parkplatz Urwies 450m
Ausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung und Helm.
Irgendwie hat mal wieder keiner meiner Tourenpartner Zeit und so fahre ich wieder einmal alleine in die Berge. Für so ein Solo Ziel eignet sich der Pidinger Klettersteig hervorragend. Dieser als Klassiker anzusehender Klettersteig würde ich zu den schwierigsten der Ostalpen zählen. Da man nicht nur knackige Sportklettersteig Stellen, sondern auch alpine, fei zu gehende Stellen meistern muss, muss man schon was drauf haben. Definitiv kein Einsteiger Klettersteig.
Ich fuhr als früh morgen nach Urwies zum Parkplatz des Klettersteigs und packe meinen leichten Rucksack. Ich will heute wieder schnell unterwegs sein und deshalb nehme ich heute nur das nötigste mit. Ich laufe los und komme auf der guten Forststraße gut voran. In etwa 50 Minuten bin ich am Einstieg. Hier setze ich meinen Helm auf uns ziehe meinen Gurt an. Kein Mensch ist im Steig, zumindest höre ich niemanden. Auch auf dem Zustieg begegnete ich keinen. Das ist für den Pidinger bei schönem Wetter schon was Besonderes. Ich steige ein und komme gut voran, das Klettern macht mir heute richtig Spaß. Frei ohne warten zu müssen gewinne ich Höhenmeter für Höhenmeter. Nach einem steilen Rinnensystem quere ich zum deutlich schwierigeren zweiten Bereich nach rechts. Über einen Pfeiler und eine steile Rinne arbeite ich mich nach oben bis ich in leichtere Gelände komme. Aber schon kurze Zeit später kommt das zweite Steilstück, wo ich mich nochmal richtig konzentrieren muss.
Jetzt muss ich nach links, einen großen Schuttkessel überqueren, wo ich dann am Ende, in den letzte Teil des Klettersteigs einsteige. Kurz vor dem Einstieg raste ich auf einer kleinen Bank mit Aussicht und lasse meinen Puls ein wenig runter kommen.
Aber schon kurze Zeit später fasse ich wieder ans Stahlseil und ziehe mich nach oben. Die Steilwand sieht aus wie ein riesiger Igel, überall Stahlstifte. An diesen Stahlstiften steige ich höher und erreiche bald drauf den letzten Pfeiler vor dem Ausstieg. Am Ausstieg angekommen folge ich einen Steig zwischen Latschenkiefern durch die letzten Höhenmeter zum Gipfel auf 1771m. Etwas unterhalb des Gipfels raste ich erstmal. Vom Chiemsee bis zu den Gletscherreisen habe ich alles im Blick. Gewaltig!
Beim Abstieg über den Normalweg will ich es noch einmal richtig krachen lassen. Ich folge den Wegweisern Piding/Urwies und laufe die steilen Steige runter. Erst noch durch steiles Felsgelände, später durch den Wald, der mir eine gewisse Abkühlung bringt. Weiter folge ich den Wegweisern Richtung Urwies und erreiche, nach dem ich zuvor die Forststraße runtergelaufen bin, den Parkplatz Urwies. Völlig fertig erreiche ich mein Auto.
Fazit: Immer wieder schön, den Pidinger Klettersteig allein zu gehen. Macht richtig Spaß, wenn man das voraussetzende Können besitzt. Der Klettersteig zieht sich, besonders die seilfreien Passagen können einem reinen Klettersteiggeher ziemlich aus dem Konzept bringen.
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