Frankfurt Marathon
25.10.2015
42,195km
03:23.41h - Platz AK432 – Gesamt 2537
Pace erste Hälfte: 01:34:28
Pace zweite Hälfte: 01:48:53
Eigentlich wollte ich mich 2015 für den Marathon am Bodensee anmelden. Ich fand es spannend, innerhalb eines Marathons durch drei Länder zu laufen. Als ich dann bei einem gemeinsamen Trainingslauf mit Markus über mein Bodensee Vorhaben redete, erzählte er mir, dass er in Frankfurt bereits gebucht hatte. Da es zu zweit mit Training und Anfahrt einfacher ist, schwenkte ich auf Frankfurt um. Somit hatte ich ca. 4 Wochen mehr zur Vorbereitung. Das passte mir auch sehr gut, denn mit der Halbdistanz in Kraichgau und dem Inferno-Ultradistanz Triathlon hatte ich schon zwei Saison Highlights und ein bisschen mehr Wettkampfpause schadet mir nicht.
Ich schrieb Ralf, meinen Trainer, der mir tags drauf einen für auf mich ausgerichteten Trainingsplan schickte. Es waren einige lange Läufe und ein paar harte Kerneinheiten wie 5x3000m oder 4x5000m. Als Ziel für mich habe ich mir Sub 3:30 ausgegeben. Obwohl Ralf und Markus meinten, dass Sub 3:15 ganz gut für mich machbar wäre.
Ich fuhr dann am 24.10.2015 einen Tag vor dem Wettkampf mit Markus nach Frankfurt. Wir checkten in unserem Vier Sterne Mecure Hotel, bei dem uns nicht der Luxus wichtig war, sondern die Nähe zu Start und Ziel. In ca. 15 Minuten konnten wir zu Fuß Start und Ziel erreichen. Wir holten unsere Startunterlagen ab und gingen zur Pastaparty. In der riesigen Festhalle war ganz schön was los. Wir sahen den aktuell, besten deutschen Marathonläufer Arne Gabius beim Interview. Anschließend verzogen wir uns auf unsere Hotelzimmer und packten noch unsere Sachen für den morgigen Lauf zusammen.
Am nächsten Morgen marschierten wir wieder zum Messebereich wo wir unseren Wechselbeutel abgaben. Um 09:30Uhr gingen wir in den Startbereich. Wir standen im Ascics Block, die bei der Anmeldung eine Zielzeit von 03:15h angegeben hatten. Hier waren wir anscheinend in guter Gesellschaft, denn das Fernsehen, das den Lauf Live übertragen hatte, schwenkte ein paar Mal über uns hinweg und wir beide grinsten sauber in die Kamera.
Pünktlich um 10:00Uhr fiel dann der Startschuss für die ungefähr 25000 Profi- und Amateurläufern und ich ließ es erst mal langsam angehen. Ich versuchte, mich die ersten Kilometer nicht von der allgemeinen Sprinterei anstecken zu lassen. Da gelang mir recht gut…die ersten Kilometer konnte ich recht ausgeglichen im 04:30er Schnitt laufen. Genau gesagt, bis zum Halbmarathon lief es super. Bei Kilometer 21,1 hatte ich eine Zeit von 01:34:48h stehen. Voll im Zeitplan, so kann es weitergehen. Aber die Beine waren nicht mehr so wie sie sein sollten. Bei einer Verpflegungsstation blieb ich mal stehen. Dehnte mich, versuchte meine Beine zu lockern. Ich konnte nicht mehr Gas geben, konnte nur noch eine Schnitt von 04:45 laufen. Ab Kilometer 35 ging es nur noch mit einer Pace von 05:00. War schon ein wenig enttäuscht. Bei Kilometer 38 kam dann der Mann mit dem Hammer. Nix ging mehr. Ich wollte aber weiter, also ging ich ein wenig. Mittlerweile war ich in guter Gesellschaft. Ich war nicht der einzige, der in meinem Tempo unterwegs ist. Nach ein paar hundert Meter hatte ich die Schnauze voll. Ein Mann, der gefühlt mein Opa sein konnte, überholte mich mit einem Grinsen im Gesicht. Jetzt oder nie, dachte ich mir. Den schnapst du dir? Ich begann zu laufen und versuchte an dem „Opa“ dran zu bleiben. Es ging wieder. Konnte bis ins Ziel eine 05:20er Pace laufen. Nicht gut, aber ich laufe, war in Bewegung. Das war die Hauptsache… noch war ja meine Zielzeit möglich.
Als ich dann nach 42,2 Kilometer ins Ziel in der Frankfurter Messehalle lief, war ich schon richtig froh. Nach 03:23:41 überquert ich im tosenden Applaus der Zuschauer die Ziellinie. Da steppte der Bär. Eine richtige Party empfing mich da. Im Ziel traf ich auch Markus, der schon ein wenig auf mich gewartet hatte.
Wir holten unsere Wechselbeutel und gingen dann recht humpelnd Richtung Hotel.
Fazit: Obwohl ich mein Ziel mit Sub 03:30h erreicht hatte, war ich doch auf Grund der ersten beiden Renndrittel ein wenig enttäuscht. Aber hilft nicht. Ein Marathon dauert eben 42,195km. Wir hatten beide ein erfolgreiches Wettkampfwochenende.
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