Hochtouren um die Martin Busch Hütte
Datum: 21.08.2016 - 24.08.2016
Teilnehmer: Caro, Jasmina, Oliver, Patrick
Gipfel:
Similaun 3606m UIAA I / 40°
Hauslabkogel 3404m brüchiger Fels
Fineilspitze 3513m UIAA II-
Kreuzspitze 3456m
Wetter: Alle vier Tage herrschte eine tolle Hochdrucklage ohne Wolken, mässiger Wind auf dem Gipfel. Ideale Verhältnisse.
Strecke: Vent 1900m - Martin Busch Hütte - 2501m - Marzellkamm - Niederjochferner - Similaun Westgrat - Similaun 3606m - Niederjochferner - Similaunhütte 3019m - Martin Busch Hütte 2501m Tag2: Martin Busch Hütte 2501m - Niedertal bis Wegweiser "Ötzifundstelle" - Ostgrat Hauslabkogel - Hauslabkogel Gipfel 3404m - Hauslabkogel Südostflanke - Hauslabjoch - Nordostgrat Fineilspitze - Fineilspitze Gipfel 3513m - Hauslabjoch - Steig 2A zur Similaunhütte 3019m - Martin Busch Hütte 2501m – Tag3: Martin Busch Hütte 2501m - Auf den Sömen 2900m - Sattel 3340m - Gipfel Kreuzspitze 3456m - Sattel 3340m - Auf den Sömen 2900m - Martin Busch Hütte 2501m
Marzellferner mit Marzellspitzen links und Similaun rechts
Meine Führungstour für 2016 führt mich in den Tourenbereich der Martin Busch Hütte. Folgend der Bericht von Caro für das Mitteilungsblatt des Alpenverein Straubing.
Am Sonntag, den 21.8.2016 traf sich nahezu sternfahrtsmässig ein wahres „Sektions-Konglomerat“ am Park & Ride in Rosenheim, um dem von Tourenleiter Jupp Berglehner ausgeschriebenen Angebot: „Hochtouren um die Martin Buschhütte“ zu folgen.
Von Vent im Ötztal aus stieg die bunt gemischte Truppe bestehend aus einem Berchtesgadener, einer Regensburgerin, einem Münchener, einer Rosenheimerin und einem Straubinger die 600hm zur Martin Busch Hütte auf. Diese auf 2501m gelegene Hütte diente uns als Stützpunkt für die kommenden Tage und Touren. Zwar blieben die umliegenden Berge während des Anstieges im Nebel verhüllt, doch die Vorhersage ließ uns alle auf Besserung hoffen.
Der Similaun vom Marzellkamm fotografiert
Und diese trat auch ein! Bereits beim Abmarsch am darauffolgenden Morgen leuchtete die Spitze der Mutmalspitze im Morgenlicht und während der Überschreitung des Marzellkammes lichteten sich die Wolkenbänke immer rascher, so dass sich bald unser Tagesziel, der Similaun, zunächst mit seinem Gipfel und dann mit seinem Gletscher in ganzer Größer zeigte. Von Jupp Berglehner sicher angeführt überschritten wir als 5er-Seilschaft das stellenweise etwas spaltige Gletscherfeld, um schließlich im Einzelanstieg den Gipfel über die mit Raureifkristallen behafteten Felsplatten zu erklimmen. Ein herrlicher Rundum-Blick auf 3606m Höhe war uns vergönnt - mit allen Größen des Ötztaler bis hin zu den Dolomiten am südöstlichen und den Bernina Alpen am südwestlichen Horizont. Der Abstieg erfolgte über den gesamten Gletscherausläufer zur Similaunhütte, wo wir uns im Windschatten der Hütte mit Kaffee, Kuchen und bierhaltigen Erfrischungsgetränken entlohnten. Zurück an der Martin Busch Hütte konnten wir Beine und Bäuche noch in die wärmende Abendsonne recken und die tolle Rundtour nochmals Revue passieren lassen.
Die letzten Meter zum Hauslabkogel
Der nächste Tag begrüßte uns wolkenlos und „pünktlich“ wie am Vortag (um exakt 6:38 Uhr) begannen wir unseren Anstieg zum Hauslabkogel. Wir erarbeiteten uns den Gipfel über den Ostgrat mit leichten Kletterstellen im Bereich UIAA I. Ein direkter Abstieg zum Hauslabjoch erwies sich Vorort als für die Gruppe zu schwierig, weshalb wir durch den Schutt der Südostflanke die Technik des „kontrollierten Abgleitens“ in die Praxis umsetzten, um schließlich zum Normalweg zu queren. Nach kurzem Aufstieg erreichten wir das Ötzi-Denkmal im Hauslabjoch. Hier entschied sich die Regensburger Teilnehmerin dafür, eine vorgezogene Kaffeepause in der Similaunhütte einzunehmen, sodass wir zu viert den Aufstieg über den Nordostgrat, einer schönen Blockkletterei im Bereich UIAA I-II mit stabilen Tritten und Griffen, zur Fineilspitze in Angriff nahmen. Auf 3513 m wurden wir wieder mit einem herrlichen Panorama-Blick belohnt! Über die Südflanke stiegen wir vom Gipfel ab, überquerten nach dem Blockgelände die gut begehbaren Schneefelder, passierten wiederum das Hauslabjoch und gelangten über den teilweise mit Drahtseilen versicherten leichten Gratweg zur bereits bekannten Similaunhütte. Am Spätnachmittag ernüchterten wir auf der Martin Busch Hütte einige nicht so orts- und tierkundige Wanderer, mit der Tatsache, dass die vermeintlich erspähten Steinböcke in Wirklichkeit nur Schafe waren... Und am Abend freuten wir uns auf den netten Service und die gute Küche des Hüttenteams!
Kurz vor dem Gipfel der Kreuzspitze
Tja, und dann stand uns auch schon die vorerst letzte gemeinsame Ötztal-Tour bevor. Frühzeitig (6.36Uhr!) brachen wir zum ehemals höchsten Wanderberg Österreichs, der Kreuzspitze auf. Bestes Wetter, ein paar Steinböcke.... ääähhh Schafe und unzählige von Wanderern kunstfertig drapierte „Stoamanndl“ begleiteten unseren Weg nach oben zum 3456m hoch gelegenen Gipfelkreuz. Similaun, Hauslabjoch und Fineilspitze präsentierten sich nochmals umrahmt vom restlichen Alpenpanorama in ihrer Schönheit und riefen uns die schönen Touren der letzten 2 Tage in Erinnerung. Grade noch allein auf dem Gipfel rückte uns bereits der Ansturm der Später-Starter entgegen, was uns den Abmarsch leichter fallen ließ. Nach einer kleinen Stärkung in der Martin Busch Hütte, schulterten wir unser volles Gepäck und machten uns damit auf in Richtung Tal. Oliver und Patrick, die noch ein paar Tage „Luft“ hatten, um das tolle Bergwetter zu nutzen, bogen an der Abzweigung Richtung Ramolhaus ab, Jupp stieg mit Jasmina und mir nach Vent ab und lieferte uns Mädels sicher und gut wieder in Rosenheim ab.
An der Ötzifundstelle am Tiesenjoch
Fazit wieder von mir: Wir haben wettermäßig ein paar Schokoladentage erwischt. Tolle Bedingungen am Fels und auf dem Gletscher freuten uns sehr. Auch die Verpflegung und Gastfreundschaft auf der Martin Busch Hütte war Extraklasse. Trotz der zusammengewürfelten Gruppe, haben wir ein paar schöne Tage erlebt. Die Touren waren bei diesen Bedingungen alles leichte Einsteigerhochtouren.
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