Tour de Tirol Berglauf Wilder Kaiser
08.10.2016
42,195km – 2345Hm
05:05:12h – Gesamtplatz 26.
Mein Erfolgs-Sportjahr 2016 wollte ich mit einem Hammerevent beenden. Ich hatte mir dazu den Berglauf Marathon in Söll am Wilden Kaiser ausgesucht. Auch Markus war wieder dabei, um nach unseren Saison Highlights noch einen draufzulegen. Nach dem UTLW und dem Ironman Langdistanz Finish, sollte dieser Marathon das große Finale werden.
Ich fuhr mit Andrea schon einen Tag früher nach Tirol, in den Wilden Kaiser, wo wir in einem Vier Sterne Hotel Andreas Geburtstag mit einem 7 Gänge Menü gebührend feierten. Am nächsten Tag trafen wir uns mit Markus, Brigitte und Brigittes Bruder Hans in Söll. Bei Nieselregen und Nebelschwaden, insgesamt bei ungemütlichen Temperaturen schlenderten wir durch Söll.
Bei der Startunterlagen Ausgabe angekommen wurde noch reichlich gescherzt. Trotz des bescheidenen Wetters und eisigen Temperaturen war die Stimmung unter den gut 800 Teilnehmern richtig gut. Die Herren auf der Kommentatoren Tribüne versuchten zusätzlich die Stimmung unter den reichlichen Zuschauern anzufeuern.
Pünktlich um 08:30Uhr fiel der Startschuss und es ging in die 2350 Höhenmeter Herausforderung. Mein anfangs durch die Kälte zitternder Körper wurde schnell wieder auf Betriebstemperatur gebracht. Denn mit einem echt flotten Tempo drehten wir erst eine kleine acht Kilometer Runde oberhalb von Söll, ehe wir nochmals unter tosenden Beifall der Zuschauer durch das Ortszentrum von Söll liefen.
Anschließend ging es steil auf bergauf, bei der ich einige Teilnehmer überholen konnte. Über Almwiesen und richtig schönen Trails erreichten wir bald darauf Scheffau und kurze Zeit später Ellmau. Trotz der kalten Temperaturen war ich anscheinend mit meinem Langarmshirt und meiner dünnen Windjacke richtig angezogen. Bei der anschließenden Bergab-Passage verlor ich einige Plätze. Ich staunte nur wie andere Läufer an mir vorbeiflitzten. Da hatte ich noch einiges zu lernen.
Aber schon bei der nächsten Steigung bei Kilometer 15, wo es für ganze zehn Kilometer bergauf ging, konnte ich einige von den Bergab-Rasern wieder einsammeln. Oben angekommen, mussten wir durch ein Bergrestaurant, den Bergkaiser durchlaufen. So richtig frisch war ich hier nicht mehr in den Beinen, so war der Beifall der Restaurantgäste eine willkommene Aufmunterung.
Als folgendes kam dann eine lange Bergab-Passage, wo ich über kleine Trails und Waldstraßen Richtung Filzboden lief und etwas Energie zurückgewann. Schade, dass wir heute echt mieses Wetter hatten, denn von vorherigen Bergtouren wusste ich, wie schöne die Gegend und Aussicht am Wilden Kaiser eigentlich wäre.
Bei Kilometer 32 war ich immer noch einigermaßen gut drauf. Das war auch nötig, denn jetzt kamen die härtesten Kilometer. In zehn Kilometer mussten wir satte 800 Höhenmeter überwinden. Das Ziel war ja auf der Bergstation der Hohen Salve. Das Wetter ist nicht viel besser geworden. Immer wieder Nieselregen und Nebel machten das ganze Lauferlebnis leider ziemlich trist. Aber was solls…wir müssen auffe aufn Berg! – Hauptsach-Auffe!
Schnell gehen, mit langen Schritten war hier angesagt. Außerdem unterstützte ich meine leidenden Oberschenkel mit den Armen. Denn Laufen war nur noch auf den flacheren Passagen möglich. Am Ende musste ich sogar eine Skipiste rauflaufen. Eine Wahnsinns Schinderei! Auf der letzten Verpflegungsstation bei Kilometer 40 nahm ich mir eine Dose Red Bull mit auf die Strecke, die ich Schluck für Schluck auf den letzten Kilometer zu mir nahm. Mittlerweile graupelte es und je höher wir kamen, desto kälter wurde es. 150 Höhenmeter vor dem Ziel begann es schneien. Im White Out kam ich nach 05:05:12h völlig am Ende als 145. In der Gesamtwertung und 26. in der Altersklasse ins Ziel.
Sofort waren Helfer bei den Finishern und reichten den Läufern glänzende Rettungsdecken, sodass sie nicht komplett auskühlten. Ich versuchte Andrea zu finden, denn die hatte meinen Wechselbeutel mit meinen trockenen Sachen. Im Schneetreiben zog ich mich um, weil die Bergstation komplett überfüllt war. Irgendwann fanden wir dann doch ein Plätzchen in der kleinen Bergstation. Nach einer kurzen Aufwärmzeit schwebten wir mit der Bergbahn ins Tal.
Fazit: Ein toller Event, der natürlich bei schönem Wetter um einiges erlebnisreicher und angenehmer ist. Das Wetter war schon ziemlich grenzwertig, aber ich habe es, wie viele andere durchgezogen. Ich war sehr zufrieden mit meiner Leistung. Auch Markus und Hans konnten richtig gut punkten. Die 2350 Höhenmeter ziehen sich im letzten Wettkampfabschnitt schon gscheid. Für mich war es heute das i-Tüpfelchen meiner bisher erfolgreichsten Saison. Danke Andrea fürs unterstützen.
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