Skitouren um die Sesvenna Hütte
Teilnehmer: Robert, Michael, Helmut, Georg, Hans, Harry
Datum: 24.02.2018 und 25.02.2018
Gipfel:
Schadler 2950m
Piz Rims 3070m
Schwierigkeiten: 40° ST I - II
Lawinenlage: 2,
Wetter: Samstag: schöner aber sehr kalter Spätwintertag, Von Samstag auf Sonntag Wettersturz und drastischer Temperaturabfall
Schneeverhältnisse: Durchwegs passabele Aufstiegs- und Abfahrtsverhältnisse. Gopfelflanke Piz Rims. Hart und Windgepresst, Ostflanke weitgehend guter Pulver.
Strecke: Schlinig 1700m - Schliniger Alm - Sesvenna Hütte 2250m - Sesvenna Scharte - Schadler 2950m - Piz Rims 3070m - Abfahrt über Ostflanke Piz Rims - Sevenna Hütte 2250m - Schlinig 1700m
Das obere Vinschgau nahe dem Reschenpass gilt als Skitoureneldorado und bietet unzählige Skitourenmöglichkeiten, wo wir uns für dieses Mal das Tourengebiet um die Sesvenna Hütte ausgesucht hatten. Mit dem Ziel Piz Sesvenna starteten wir vom heimischen Niederbayern mit einem Bus von Bio Laurer. Wir fuhren über München, Fernpass und dem Reschenpass bis nach Schlinig. Dort kann man vorm Ort auf einem kostenpflichtigen Parkplatz parken.
Die Ortschaft Schlinig mit den Ortler Trabanten im Hintergrund.
Von Schlinig folgen wir mit unseren Ski an den Füßen dem von den Skiraupen gut präparierten, nur leicht ansteigenden Fußweg, bis wir kurz nach einem schmalen Waldstreifen in das flache und ziemlich breite Tal gelangen.
Nach einer guten halben Stunde erreichen wir die Alm Planbell und nach weiteren 10 Minuten die Talstation der Materialseilbahn der Sesvenna Hütte. Unterhalb der Talstation gelangen wir dann über ein leicht ansteigendes Gelände an den Fuß der Schwarzen Wand, wo wir rechts ziemlich steil über den Rücken einen markanten Felsen erreichen.
Die Steilstufe zwischen Schliniger Alm und Sesvenna Hütte. Bei schlechten Verhältnissen eine richtige Bewährungsprobe.
Von hier queren wir vorsichtig den etwa 25 Meter breiten Steilhang. Da der Querungsbereich ziemlich hart ist, bauen wir die Harscheisen an unsere Ski. Durch die Harscheisen und dem Sicherungsseil fühlt man sich hier schon besser bei dieser ausgesetzten und heiklen Stelle. Als wir das Ende der Querung erreichen befinden wir uns schon oberhalb der Schwarzen Wand und steigen dann, den Stangen folgend nach oben. Gleich danach kann man schon die Hütte sehen, die wir über flaches Gelände problemlos erreichen.
Die Sesvenna Hütte, 2250m
Da sich für morgen eine Kaltfront angekündigt hatte, wollten wir den heutigen Tag noch voll ausnutzen. Vier von uns stiegen weiter Richtung Sesvennascharte 2819m, der Rest blieb auf der Hütte.
Von der Hütte steigen wir westlich in mäßiger Steigung hinauf bis am Fuße des von der Hütte aus gut sichtbaren Kopfes mit dem "Hüttenhang". Von hier queren wir nach rechts in eine kleine Scharte. Dort folgen wir der Spur noch weiter nach Westen, später südwestlich über nur mäßig steiles und nicht schwieriges Gelände weiter, bis zu einem auffallenden Felskopf mit einer Verengung.
Auf der Sesvenna Scharte 2813m den Piz Sesvenna im Blick.
Wir steigen rechts am Felskopf vorbei und kommen in das obere, weite Becken unter der Sesvennascharte, die von hier aus erstmals ersichtlich ist. Über sanfte Mulden, leicht rechts haltend und den Steilflanken des Schadlers ausweichend, erreichen wir problemlos die Sesvennascharte 2819m.
Von der Sesvennascharte zum Schadler 2950m ist das Gelände sehr einfach und man benötigt nur noch eine gute Viertelstunde. Am Gipfel angekommen, sehen wir schon unser nächstes Ziel. Den Piz Rims 3070m. Der Verbindungsgrat vom Schadler zum Piz Rims stellt in der Regel keine besonderen Probleme dar. Nach kurzem, nördlichen abrutschen führt der breite Grat zunächst flach, dann immer steiler werdend in NW Richtung hoch zum schönen Aussichtsgipfel des Piz Rims. Da es mittlerweile schon später Nachmittag ist, halten wir uns nicht lange auf.
Was für ein Sonnenuntergang auf dem Piz Rims. Blickrichtung Schweiz.
Wir wollen die steile Ostflanke abfahren, die bei sicheren Verhältnissen ein Genuss ist. Vor lauter Pulverrausch fuhren wir leider ein bisschen zu weit ab und verpassten den Abzweig Richtung Hütte. Dann hieß es bei schwierigen Sichtverhältnissen einen Weg zur Hütte finden. Ein bisschen ohne Felle aufsteigen und queren und schon waren wir an der Hütte. Wir hatten nochmal Glück gehabt und ohne nochmal auffellen zu müssen, einen Weg gefunden.
An der Hütte angekommen, war es finster. Super! Den Tag perfekt ausgenutzt! Die aufkommende Kaltfront ist schon bei der Hütte, denn der kalte, stürmische Wind treibt uns in die warme Hütte. Jetzt freuten wir uns auf die Vinschgauer Hüttenschmankerl. Der Rest der Gruppe hatte schon einen Platz in der Stube gefunden und so setzten wir uns an deren Tisch. Wir hatten einen tollen Hüttenabend.
Abbruch, am morgen war das schlechte Wetter da, So war die Abfahrt ins Tal auch eine richtige Herausforderung.
Bereits in der Nacht, aber auch noch am folgenden Morgen zeigte uns die Kaltfront, dass wir besser abfahren sollten. Ein Temperatursturz mit Schnee bzw. Graupelschauer empfing uns vor der Hütte. Die Entscheidung war gleich gefallen. Abbruch! Nach dem Frühstück fuhren wir zum Bus nach Schlinig zurück. Die geplante Besteigung des Piz Sesvenna verschoben wir auf ein anderes Mal.
Fazit: Leider konnten wir das Tourengebiet nur ein wenig einsehen. Aber die wenigen Ausblicke vom Piz Rims versprachen viele Tourenmöglichkeiten rund um die Hütte. Wir hatten alles aus dem Wochenende rausgeholt, was wir wetterbedingt konnten. Das die Kaltfront so stark durchschlagen würde, war dann doch überraschend.
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