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Krasspesspitze 2954m - Hochreichkopf 3010m - Stubaital

Skitouren um die Gruben Schweinfurter Hütte

Teilnehmer: Robert, Helmut, Claudia, Hans, Michael

Datum: 23.02.2019 und 24.02.2019

Gipfel:

Krasspesspitze 2954m

Hochreichkopf 3010m

 

Schwierigkeiten:  ST II-III

Lawine: 2

Verhältnisse: Samstag: Gipfelhang sehr hart. Mittelteil teilweise Pulver, teilweise Windverblasen, Steiler Hang vor Hütte eisig hart. Sonntag: Gipfelhang sehr hart und zerfahren. Mittelteil tolle Pulverhänge, Unten schwerer Pulver.

Wetter: Samstag: Sonnniger, stabiler Hochwintertag, kalter Wind aus Nordost; Sonntag: Sonnniger, stabiler Hochwintertag, kalter Wind aus Nordost, Nachmittags Eintrübung.

 

Strecke: Parkplatz Niederthai 1538m - Larstighöfe - Horlachbach - Schweinfurter Hütte 2054m - Richtung Norden - Krasspesspitze 2954m - Schweinfurter Hütte 2054m - Übernachtung - Holzbrücke über Horlachbach - Finstertaler Sennhütte 2147m - Gipfelhang - Gipfelgrat - Hochreichkopf 3010m - Abfahrt wie Aufstieg - Holzbrücke über Horlachbach - Rodelbahn - Parkplatz Niederthai 1538m

 

Die Gruben-Schweinfurter Hütte. Beim Alpenverein Straubing ist man hier öfter Gast. Das liegt zu einen an der tollen Bewirtung und zum Anderen an den unzähligen Tourenmöglichkeiten. Je nach Schneelage und Wetter findet man immer etwas was das geht. Deshalb freute mich als ich erfuhr, dass Robert von den Naturfreunden Landau dort hinfuhr. Ich war natürlich gleich dabei, da ich schon viel von der Krasspesspitze oder den Hochreichkopf gehört hatte.

Vom Parkplatz am nordöstlichen Dorfende folgen wir zu sechst den geräumten und gewalzten Winterwanderweg in gemäßigter Steigung talein. Nach einer guten Stunde passieren wir die Larstighöfe, wo es einmal kurz etwas steiler wird. Ich überlege kurz ob ich die Harscheisen anlegen sollte, finde dann doch einen Weg ohne. Anschließend geht es flacher bis zu einer Brücke über den Horlachbach. Ab hier gemütlich am Winterwanderweg, an der Klein- und Groß Horlachalm aufwärts zur bereits sichtbaren Hütte. Hier bleiben Hans, Claudia und Michael und halten uns einen Platz an der Ofenbank frei. Helmut, Robert und ich wollen heute noch die Krasspesspitze besteigen und folgen den Spuren von der Hütte direkt Richtung Norden auf den schmalen mit einzelnen Bäumen bestanden Südwestrücken zu. In engen Spitzkehren, immer am Rücken links von dem mächtigen Steilhang haltend, aufwärts in das weite Kar.

 

 

Dem Horlachbach folgend bei den Larstighöfen.

In angenehmer Steigung folgen wir weiter der Spur durch das Kar und auf einer Höhe von etwa 2420 m rechts auf einem deutlich ausgeprägten Rücken. Anschließend geht es nach rechts an einer sperrenden Felsformation vorbei und leicht ansteigend nach Nordosten durch das weite Kar weiter. Westlich der Weitkarspitze, steigen wir über eine weitere Steilstufe aufwärts in das flache Becken südwestlich vom Gipfelhang. In Spitzkehren geht es über den weiten Gipfelhang weiter aufwärts. Am Schluss folgen wir der Spur rechts auf den Rücken hinaus, der die Kraspesspitze mit der Weitkarspitze verbindet. Die letzten Meter am Südostrücken können wir zu Fuß ohne Steigeisen meistern. Vom Gipfel hätten wir eine tolle Aussicht, leider war der Wind eisig kalt so dass wir nur kurz für ein Foto blieben.

Kurz danach stiegen wir wieder zu unseren Ski ab und begannen die Abfahrt. Die Abfahrt war oben recht hart und teilweise Windverblasen. Keine einfachen Verhältnisse. Im Mittelteil kamen wir doch noch auf einige Pulver Schwünge ehe am, je nach Route bis zu 40° steilen Hüttenhang, eisige Verhältnisse auf uns warteten.

Aber dieser Eishang wurde auch überwunden und so konnte man mit den anderen auf der Hütte einen schönen Hüttenabend genießen.

 

 

Zwieselbacher Rosskogel im Hintergrund der Schweinfurter Hütte. Hohe Windfahnen zeigen uns die windigen Verhältnisse. 

Am nächsten Morgen entschieden wir uns für den Hochreichkopf. Er ist laut dem Führer ein wunderschöner, etwas verwinkelter und langer Skitourenanstieg auf einen großartigen Skigipfel der für konditionsstarke Tourengeher auch als Tagestour möglich ist. Herrliche Abfahrtshänge, die teilweise wenn man das Gelände richtig nützt auch nach Nord ausgerichtet sind, bieten Abfahrtsvergnügen pur. Na dann bin ich mal gespannt…

 

Mit einem leichten Weinschaden starten wir früh morgens von der Hütte und fahren zur Brücke ab. Ab der Holzbrücke steigen wir kurz steil an, ehe es dann wieder flacher ins Gelände zur Finsterthaler Sennhütte auf 2147m aufwärts geht. Wir gehen in Richtung Mitte des Talbodens und weiter bei der kurz darauf folgenden Talverzweigung, vor dem Gaiskogel, nach rechts durch ein kurzes schmales Tälchen aufwärts. Nach dieser Steilstufe folgen wir erst einer Spur kurz links nach Westen und wieder durch ein kleines Tal nach Nordwesten, um am Schluss ein kurze Steilstufe rechts umgehend, aufwärts zu gewinnen.

 

Eine gewaltige Aussicht vom Hochreichkopf. Auf dem Grat kurz vor dem Gipfel kommen beriets die anderen der Gruppe.

Ab hier steigen wir durch schön gestuftes Gelände westwärts auf den breiten und langen Gipfelhang zu. Vor dem Gipfelhang machen wir kurze Riegelpause. Anschließend geht es kurz in einer Mulde abwärts, um dann in engen Spitzkehren steil aufwärts, links auf eine Geländeschulter hinaus zu kommen. Dort wieder steil aufwärts zu den Felsansätzen des Gipfelaufbaus. Hier machen wir ein Skidepot. Von dort klettern wir eine kurze Steilrinne auf den Grat. Am Grat geht es im blockigen Mixedgelände ziemlich ausgesetzt westwärts auf den Gipfel. Ich war ein weinig voraus, so konnte ich den Gipfel und die Aussicht alleine genießen. das sind für mich immer die schönsten Momente einer Bergtour: Am Gipfel, alles andere ist unten geblieben. Nur der Moment zählt und der ist fantastisch!  

 

Vom Gipfel gehe ich zurück zum Skidepot. Hier warte ich auf die anderen der Gruppe um gemeinsam einen guten Abfahrtsweg durch die Rinnen und Mulden zu finden. Wir steigen in die Ski und starten. Wir wollen uns für die Abfahrt in Nähe der Aufstiegsspur oder eben nach Südosten halten. Über wunderschöne lange Nordhänge wedeln wir retour zur Finstertaler Sennhütte bzw. Winterwanderweg und auf der gewalzten Strecke zurück zum Parkplatz.

 

Fazit: Tolles Wochenende mit zwei wunderbaren Skigipfeln. Ein fantastischer Hüttenabend rundet die ganze Sache ab.

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