Lattengebirge Überschreitung West-Ost / B21-B20
Teilnehmer: Robert
Gipfel:
Predigtstuhl 1613m
Hochschlegel 1688m
Karkopf 1739m
Dreisesselberg 1664m
Signalkopf (Hex-Busen) 1396m
Schwierigkeiten: Am Busen der Schlafenden Hexe muss UIAA I+ geklettert werden, sonst keine Schwierigkeiten. 1700Hm – 17Km
Wetter: starke Bewölkung am Morgen, die gegen Mittag lockerer wurde, nachmittags sonnig.
Strecke: Parkplatz Saalachsee B21 – Waxriessteig – Untere Schlegelalm – Obere Schlegelalm – Bergstation Predigtstuhlbahn – Predigtstuhl Gipfel - Alm Schlegelmulde – Hochschlegel 1688m – Karkopf 1739m – Dreisesselberg – ehem. Steinbergalm 1300m – Steinerne Agnes – Rotofensattel - Signalkopf 1396m – Rotofensattel - Halthurm B20
Eine kleine Übersicht unserer Überschreitung, Ohne jeglichen Maßstab.
Das Lattengebirge war bisher von mir, bis eine kleine Kletterei an der Hexennase unberührt. Aber in Zeiten von Corona konzentriert man sich auf bayerische Ziele und so rückte diese Überschreitung in erreichbare Nähe.
Die Berchtesgadener Alpen teilen sich in neun Gebirgsteile auf. Watzmann, Hochkalter, Steinernes Meer, Hochkönig, Hagengebirge, Untersberg, Reiteralm, Hoher Göll und eben das Lattengebirge. Da ich die anderen Gebirgsteile schon besucht hatte, kam mir diese Überschreitung gerade recht.
Heute war wieder Robert mit von der Partie, der genau so an den Corona Beschränkungen der „leidete“ wie ich. Wir deponierten die MTB am Parkplatz in Hallthurm an der B20 und fuhren mit dem Auto zurück nach Bad Reichenhall, um dort vom Parkplatz kurz nach dem Stauwehr zu starten. Vom Parkplatz an der B21/Saalach-Stausee starten wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite erst durch den Wald, dem Waxriessteig folgend Richtung Predigtstuhl. Über Kehren ging es nun steil aufwärts durch den Wald, hier ist an manchen Stellen Trittsicherheit erforderlich, denn das nasse Holz ist rutschig.
Die Bergstation
Nach einiger Zeit kommen wir an einem Lifthäuschen vorbei. Dann lichtet sich der Wald und wir passieren nacheinander die Untere Schlegelalm und kurz darauf die Obere Schlegel-Alm. Von dort laufen wir nach links querend zur Bergstation der antiken Gondelbahn und zum Predigtstuhl Gipfel. Anschließend ging es zur bewirtschafteten Alm Schlegelmulde hinab, an der wir den weiteren Weg zum Hochschlegel schon einsehen können. Auf schmalen Serpentinenwegen steigen wir mal laufend, mal wandernd, weiter zum Hochschlegel Gipfel (1688 m) an.
Immer dem Kammverlauf folgend kommen wir bald drauf zur Abzweigung zum Karkopf (1739 m), wo der kurze Abstecher zum höchsten Punkt des Lattengebirges allemal lohnt. Durch dichte Latschen steigen wir an Wanderern vorbei zum Gipfel.
Von dort, wie auch von jeden anderen Gipfel haben wir eine wunderbare Aussicht. Aber schon kurze Zeit später geht es weiter in nordöstlicher Richtung zur Einschartung zwischen Karkopf und Dreisesselberg. Hier laufen wir auf wunderbaren, teilweise fordernden Steigen einen kleinen Stichweg zum Dreisesselberg. Hier trinken wir mal einen Schluck aus der Pulle und genießen die Aussicht. Wir sind ja nicht auf der Flucht. Auf dem gleichen weg ging es wieder zur Einschartung zurück, ehe es dort in eine große Mulde hinab geht.
Bald darauf kommen wir zur Wiesenfläche der ehemaligen Steinbergalm (1300 m). Von der Alm lassen wir es nach links weiter durch den Buchenwald laufen, bis wir nach etwa 20 Minuten an der auffallenden Felsgestalt der Steinernen Agnes (50 Meter oberhalb des Weges) vorbeikommen. Trotz der meist überfüllten, kleinen Aussichtskanzel haben wir heute Glück. Nur wenige außer uns wollten zur Agnes hinauf und so passte das ganz gut für uns.
Die Rotofentürme.
Von der Agnes geht es den gleichen Steig zurück zum Sattel um anschließend die Querung der Bergflanke zum Rotofensattel anzugehen. Lockeres laufen ist auf Grund des Gegenverkehrs hier nicht leicht. Aber wir mogeln uns durch und mit gegenseitiger Rücksichtnahme geht vieles. Am Rotofensattel angekommen, geht es steil nach links hinauf.
Über Wurzeln und später im steilen Fels (max. I+ UIAA) kraxeln wir auf den Grat und weiter zum Busen der Hexe. (Signalkopf 1396m) hinauf. Hier genießen wir nochmal den Blick über das Flachland und die angrenzenden Berge. Da wir aber Platz für andere machen wollten, steigen wir bald darauf auf gleichem Weg zurück zum Sattel und laufen von dort steil den Wald abwärts zum Parkplatz an der Bundesstraße B20 bei Halthurm hinunter. Von dort stieg ich auf mein zuvor verstecktes Rad und fuhr über Bayerisch Gmain und Bad Reichenhall zurück zum Parkplatz auf der anderen Seite des Gebirges an der B21 und dem Stausee.
Beim Rasten am Singalkopf.
Fazit:
Das Lattengebirge ist ein Unrecht links liegen gelassenes Kleinod. Grandiose Trails und interessante Felsformationen wie die Steinerne Agnes kommen einem auf dem Weg von West nach Ost oder von B21 nach B20 unter die Beine. Man hat auf der ganzen Überschreitung immer wieder eine gewaltige Aussicht auf Watzmann und Hochkalter und andere Hochkaräter. Wenn man es, wie wir ein wenig flotter angeht (Laufend), dann kann man das locker an einem Tag machen. Aber man kommt dann schon aufsummiert auf 1700Hm und 17km.
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