Kletterroute „Mezzo Rosso“ am Blausandpfeiler
Datum: 20.10.2013
Teilnehmer: Peppi und Wolfgang
Gipfel: Salzburger Hochthron 1853m
Schwierigkeiten: UIAA V – 6-7 Seillängen
Wetter: sonnig bei 17 Grad. Fels trocken und sehr griffig.
Ausrüstung: 12 Expressen, 60m Halbzeile, Helm, 2 x 80cm Bandschlingen und 1x120cm Bandschlingen
Strecke: Talstation Untersbergbahn - Bergstation Geiereck Unterbergbahn - 2x 60m Abseilen zum Einstieg - 7 Seillängen - Bergstation Unterbergbahn - Talstation Unterbergbahn
Samstagabend, 21 Uhr. Das Telefon klingelt. Peppi ist dran. Er fragt was ich morgen vorhabe und ob ich Zeit hätte. Er ist gerade in Salzburg mit einem Freund und sie hatten gerade bei einem Bier beschlossen, dem Blausandpfeiler einen Besuch abzustatten. Blausandpfeiler? Noch nie gehört... Ich schaute, nachdem ich Peppi zugesagt hatte, gleich in meine Topoführer und fand die vier Routen am Blausandpfeiler. Neben „Wenn der Vater mit dem Sohne“, „Sesam öffne dich“ und „Weder Blau noch Sand“ fand ich die von Peppi favorisierte Route „Mezzo Rosso“.
Was für eine Aussicht am Einstieg! König Watzmann mit Familie.
Am nächsten Morgen fuhr ich nach Salzburg, um die beiden an der Bergstation der Untersbergbahn zu treffen. Laut der Führerliteratur soll der Fels am Blausandpfeiler griffig und bombenfest sein und das lieben Kletterer besonders.
Pünktlich um 9Uhr war ich am Parkplatz von Sankt Leonhard bei der Untersberg Seilbahn. Mit der Bahn fuhr ich aufs Geiereck, wie die Bergstation genannt wird. Dort traf ich die beiden „Trunkenbolde“.
Von der Bergstation gingen wir entlang der Skipiste am Grat auf dem markierten Weg in eine Senke. In dieser Senke verzweigen sich der Weg zum Gipfel, der nach rechts führt und der Weg zur Abseilpiste. Wie drehten nach links ein und bleiben am „Grat“. Am Wandabbruch angekommen, steigen wir ein steiles Pistenstück bergauf, bis es wieder flacher wird. Bei einem auffallenden Zaunpfosten mit Schautafel steigen wir nach links entlang von Steigspuren in eine grasige Rinne ab. Immer den Farbmarkierungen folgend, erreichen wir ein Schuttkar, an dem wir an der rechten Seite den Beginn der Abseilpiste sehen.
Die Bergstation Geiereck auf 1776m.
Wir seilen zweimal 50m bis uns Markierungen dem Einstieg zur Tour „Mezzo Rosso“ auf etwa 1550m anzeigen. Hier machen wir erst mal Pause und sortieren unsere Ausrüstung. Die Wahl des Vorsteigers fiel auf mich, den ich als Jüngster, solle Erfahrungen sammeln.
Ich habe damit kein Problem, denke mir aber insgeheim, dass es eher mit dem gestrigen, feuchtfröhlichen Abend zusammenhängt. Ich kontrolliere nochmals die Ausrüstung, wir machen den Partnercheck und steige in die erste Seillänge ein.
Die ist gleich mit UIAA V bewertet. Die ersten Meter sind ungewohnt, aber ich fange mich schnell, denn der griffige Fels macht mir keinerlei Schwierigkeiten.
Tolle Wasserrillen Kletterei. Ich bin voll in meinem Element!
Ich mache Stand und lasse die beiden anderen Nachkommen. Als die beiden bei mir sind, beschließen wir, dass ich auf Grund von der einfacheren Seilführung weiterhin vorsteige. Das macht mir nichts aus und habe schon damit gerechnet.
Die Kletterei ist schön und ich fühl mich richtig wohl. Griff für Griff und Tritt für Tritt arbeite ich mich höher. Je weiter ich nach oben komme, desto leichter wird die Kletterei. Die Absicherung ist sehr gut. Am Ende der siebten Seillänge kommen wir wieder zum Einstig der Abseilpiste. Dort packen wir unsere Ausrüstung in die Rucksäcke und steigen zurück zum Wanderweg. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, trotz der fortgeschrittenen Stunde noch auf dem Gipfel zu steigen. Kurze Zeit später stehen wir am höchsten Punkt des österreichischen Untersberg auf 1853m.
Nach einer kurzen Pause am Gipfel mussten wir uns beeilen, denn wir wollen die letzte Gondel ins Tal noch erreichen. Diese hat heute den letzten Tag vor der Revision offen und wir wollen nicht zu Fuß absteigen. Gerade noch rechtzeitig und mit einigem guten Zureden an die Mitarbeiter dürfen wir noch mit nach unten fahren.
Fazit: Für mich war es ein sehr angenehmer Klettertag mit Seilbahnunterstützung. Nicht zu lange, nicht zu schwer und zeitlich genau richtig für das doch schon weit fortgeschrittene Jahr. Die östlich ausgerichteten Routen am Blausandpfeiler sind gut gesichert, manchmal ist der Abstand der Sicherungen gefühlt etwas weit, aber an den Stellen, wo man eine Sicherung braucht, ist eine da. Insgesamt sehr genussreiche Kletterei über griffige und geneigte Platten. Ich komme wieder!
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