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Hochfelln Berglauf 2012

39. Hochfelln Berglauf 2012

30.09.2012

8,9 Km – 1074 Hm

01:06:41h / Gesamt: 132

 

Irgendwann am Anfang September fragte mich Robert, ein Bergsteigerkollege ob ich mir vorstellen könnte, mit Ihm an einem Berglauf teilzunehmen. Ich brauchte nicht lange darüber nachzudenken. Mein Fernstudium war abgeschlossen und so hatte ich wieder etwas mehr Zeit.

Wir fuhren dann schließlich zu viert nach Bergen ins Chiemgau. Dort findet jedes Jahr im September der Hochfelln Berglauf statt. Als Teil der GrandPrix Serie einiger namhafter Bergläufe wurde dort ein erstklassiger Wettkampf abgehalten.

An der Talstation der Hochfelln Bergbahn holten wir uns unsere Startunterlagen ab und machten und am Parkplatz fertig. Ich versuchte auch einige kurze Sprints zur Vorbereitung abzuspulen. Aber zu viel Aufwärmprogramm wäre nichts für mich, denn ich hatte ja quasi fast kein Training vorzuweisen.

Nach dem Motto „Dabeisein ist alles“ wollte ich einfach am Gipfel ankommen und die Sache so gut es geht genießen. Kurz vor dem Start gingen wir in den Startbereich, eine Wiesen neben der Talstation, wo sich schon unzählige Läufer tummelten.  

Aus den Lautsprechern kam ein Countdown, den die Teilnehmer nach unten zählten. Der Startschuss folgte und schon ging es in einem Affentempo vorbei am Parkplatz zu einem Wandersteig hinauf. Nach einer unglaublichen 3:55er Pace stockte es auf einem Schlag. Das Tempo verlangsamte sich rapide, denn die Laufstrecke zog steil in einem Wald hinauf. Über steile Pfade schlängelte sich die Strecke den Wald hinauf. Das ist schon eher mein Terrain. Der überaus schnelle Start kostete mir einige Körner, die ich bestimmt noch brauchen hätte können. Aber jetzt passt es mir gut. Schnelles Gehtempo unter Mithilfe der abwechselnd aufstützenden Arme auf den Knien macht es mir leicht einige Konkurrenten zu überholen.

Ich versuchte ruhig zu atmen und durch das schnelle Gehen Energie und Körner zu sparen. Vielleicht konnte ich, wenn der Weg oben aus dem Wald in das Almgelände übergeht noch einmal angreifen und einige Plätze gut machen. Etwa 20 Meter vor Erreichen der Kuppe zog ich das Tempo an und sprintete an gut 10 Läufern vorbei. Als ich die Kuppe erreicht hatte und das Gelände sofort flacher wurde, versuchte ich das Tempo zu halten. Das gelang mir noch etwa hundert Meter, dann musste ich wieder verlangsamen. Aber der Angriff hatte sich aus momentaner Sicht ausgezahlt. Ich hatte durch diese Aktion den Pulk verlassen und gut 30 Plätze gut gemacht. Jetzt konnte ich mein Tempo laufen. Bei der Bründling Alm, kurz vor der Verpflegungsstation lies ich es ein wenig schleifen, wurde langsamer, das ich vernünftig trinken kann. Das gelang mir gut. Ich schnappte mir einen wassergetränkten Schwamm und ging auf die letzten gut drei Kilometer.

Bisher war ich mit meiner Performance richtig zufrieden. Aber schön langsam merket ich, dass sich mein Körnervorrat zu Ende neigt. Ich wurde langsamer und versuchte durch schnelles Gehen meine Platzierung zu halten. Es ist nicht mehr weit. Wanderer und Zuschauer feuerten uns an. Leider funktionierte das nur bedingt und ich verlor Platz für Platz. Jetzt wurde es richtig steil. Da das Feld sehr nahe zusammenlag, konnte man sich immer einen schnappen an dem man sich dranhängen konnte, der einem so zu sagen mitnahm.

In sah auf meine Uhr und dachte mir, „wann kommt endlich das Ziel“. In einer der folgenden Kehren schrie mich jemand an, „Komm, geht schon noch, nur noch zwei Kehren!“ Ich dachte mir, was soll das, es sind ja noch 1,5 Kilometer zu laufen. Aber der Zurufer hatte recht, schon nach der nächste Kehre konnte ich das Ziel sehen und mobilisierte noch einmal alles. Über eine steile Rampe, wo die meisten, Auch ich, auf allen Vieren hinaufkrabbelten erreichte ich das Ziel. Ich hatte nach 01:06.51h als 132. gefinisht.

Ich konnte eigentlich zufrieden sein, denn ich hatte mein Ziel zu finishen erreicht, dennoch hatte ich ab der Verpflegungsstation jede Menge Plätze verloren und durch das fehlende Training keine Körner mehr im Tank. Die Taktik wäre nicht schlecht gewesen, sie passte halt nicht zu meiner momentanen Verfassung.

Nachdem wir uns an einem unglaublichen, bestimmt 20 Meter langen, Buffet auf der Gipfelstation etwas gestärkt hatten, schwebten wir mit der Bergbahn zurück zur Talstation.

 

Fazit: Ein großartige Veranstaltung. Topp organisiert! Da komme ich bestimmt wieder einmal. Dann aber besser vorbereitet!

 

 

 


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