Teilnehmer: 22 Teilnehmer der Sektion Straubing
Datum: 06.01.2024
Gipfel:
Großer Arber 1456m
Kleiner Arber 1384m
Schwierigkeiten: ST I
Lawine: keine Gefahr
Verhältnisse: meist gute Schneeverhältnisse, schlechte Sicht und kalter Wind
Wetter: Schneetreiben, kalter Wind
Strecke: Arber Talstation 1050m – Osthang – Arberkapelle – Großer Arber 1456m – Chamer Hütte 1289m – Kleiner Arber 1384m – Chamer Hütte 1289m – Kleiner Arber 1384m – Großer Arber 1456m – Arber Talstation 1050m
Am Parkplatz kurz vor dem Start.
Die jährlich stattfindende „Auf der Suche nach Schnee“ gilt ja als offizielle Skitourensaison-Eröffnung des Straubinger Alpenvereins. Hier finden sich immer am Dreikönigstag Skitourengeher unterschiedlicher Konditions- und Könnensstufen zusammen, um einen schönen Tag im Schnee zu verbringen. Dabei wird das Ziel, das meistens in den Bayerischen Voralpen zu finden ist, den schwächsten Teilnehmern angepasst, so dass es auch wirklich alle erreichen können.
Da der Klimawandel mit dem einhergehenden immer stärker ausfallenden Weihnachts- bzw. Jahreswechseltauwetter voranschreitet, werden Ziele in diesem Zeitraum immer schwerer zu finden. Nach den massiven Schneefällen Anfang Dezember 2023 wären die Schneeverhältnisse eigentlich heuer recht passabel gewesen. Leider war uns dieses Jahr das Wetter nicht hold. Ein zäher Nordstau machte den Organisatoren die Wahl des Tourenziels nicht leicht. Am Ende fiel die Wahl auf unsere Heimat, denn die Suppe im Bayerischen Wald ist genauso unschön, wie in den Bayerischen Voralpen. Also warum in die Ferne schweifen…
Gut zwanzig Tourengeher fanden sich trotz des schlechten Wetters am Parkplatz etwas seitlich der Talstation der Arber Bergbahnen ein. Trotz des leichten Nieselregen herrschte von Beginn an eine ausgelassene Stimmung. Manche Teilnehmer hatte ich schon lange nicht mehr gesehen und genau deshalb freut es mich, wenn ich die Zeit finde, um an dieser doch recht gemütlichen Veranstaltung teilzunehmen.
Nach dem Peppi die Tourengeher begrüßte und die geplante Aufstiegsroute bekannt gab, sortierten sich die Grüppchen ein und wir starteten unseren Aufstieg zur Chamer Hütte via Großer Arber Gipfel.
Schönes Wetter ist anders aber so ist man wenigstens alleine unterwegs...
Vom Parkplatz aus starteten wir über einen Ziehweg südwärts Richtung Osthang. Dieser selten präparierte Pistenabschnitt ist der meistgewählte Aufstiegsvariante von der Talstation auf den Großen Arber Gipfel. Abseits der meisten Alpin Skifahrer sind hier die Tourengeher unter sich. Ich nutze diesen Aufstieg meistens zu Trainingszwecken, wobei ich anders als heute den 400 Höhenmeter Anstieg mehrmals unter die Ski nehme.
Schon nach etwa 400 Meter zweige ich mit Till und drei weitere Teilnehmer links von der Piste auf einen kleinen Wanderweg ab, um im lichten Wald Richtung Arber Kapelle aufzusteigen. Solche Varianten finde ich immer interessanter, wenn der Zweck der Tour eher aus gesellschaftlichen Gründen ist. Schon ein paar Meter von der Piste weg tauchen wir in eine unberührte Winterwelt ein. Unter schwer mit Schnee beladenen Zweigen der Nadelbäumen, den Arbermandln und durch fast unberührten Schnee gleiten wir mit unseren Skibrettln. Durch die eher nebeligen Verhältnisse dringen nur wenige Geräusche vom Alpin-Skizirkus zu uns herüber. Herrlich!
Der Gipfel des großen Arbers 1456m
Kurze Zeit später sind wir an der Arber Kapelle, wo wir nach einiger Zeit wieder Stimmen hören. Es stellt sich heraus, dass es Tourengeher sind, die das schützende Vordach der Kapelle zum Umziehen nutzen. Wir grüßen, gehen weiter und queren hinüber zum nahen Gipfel. Wir überschreiten den Rücken des Gipfelfelsen und stoppen and der großen Freifläche zwischen Kreuz und Abhörtürme. Hier warten schon die meisten restlichen Teilnehmer, die den Osthang heraufgestiegen waren.
Wir bauten auf Abfahrt um und fuhren gemeinsam Richtung Chamer Hütte ab. Irgendwann trafen wir auf die Langlaufloipe und die Abfahrt stoppte. Da wir vor dem Hüttenbesuch noch den Gipfel des kleinen Arbers besteigen wollten, mühten wir uns nicht ohne Steigfelle den restlichen Weg zur Hütte, sondern montierten unsere Felle auf die Ski.
Die Chamer Hütte ist erreicht.
Gemütlich stiegen wir diesmal zu fünft an der Chamer Hütte vorbei, durch lichten Wald hinauf auf den meist einsamen Gipfel. Ich glaube ich war schon zehn Jahre nicht mehr hier. Einfach schön! Till kramte seinen gefürchteten Hochmoorgeist aus der Jackentasche…ich lehnte aber dankbar ab.
Jetzt fanden wir, hatten wir uns eine Jause verdient. So fuhren wir zurück zur Hütte und genossen die hervorragenden Kässpatzen und ein vitaminreiches und isotonisches Getränk. So richtig gut fühlten wir uns aber nach „nur“ gut 600 Höhenmeter nicht, deshalb folgten wir den ersten Gruppenmitgliedern, die sich jetzt nach der Stärkung erst auf den Gipfel aufmachten. So nutzten wir die Chance gleich nochmal auf den Kleinen Arber zu steigen und um bei der folgenden Abfahrt eine kleine Variante durch den Wald zu fahren. An einer Forststraße stoppten wir. Wir montierten wieder die Felle an die Ski und querten etwas aufsteigend hinüber zum Gipfel des großen Arbers, wo wir wieder große Teil der restlichen Gruppe trafen.
Über den Aufstiegsweg fuhren wir wieder seitlich der Osthangpiste zurück zum Parkplatz.
Das Kreuz des kleinen Arbers ist schon in Sicht.
Fazit:
Höhenmeter- und Trainingsmäßig war das heute mit knapp 900 Höhenmeter kein recht guter Ritt, aber das stand heute auch nicht im Vordergrund. Viele altbekannte Gesichter konnte ich nach langer Zeit wieder einmal treffen. Schön, so ein Vereinsleben, wo sich die Mitglieder mit unterschiedlichster Herangehensweise an das Ski-Tourengehens treffen und gemeinsam eine Tour unternehmen.
Kommentar schreiben