Datum: 30.07.2024
Teilnehmer: Solo
Gipfel:
Kampenwand 1669m
Wetter: schöner, stabiler und später heißer Sommertag, kein Wind
Schwierigkeiten: 17,92km – 1110hm – UIAA I / A/B
Bedingungen: Wege und Fels trocken
Strecke: Talstation Kampenwandbahn – Maiswand – Liftstüberl 1170m – Gloriaalm – Schlechtenbergalm 1260m – Steinlingalm 1473m – Kampenwand Gipfel 1669m – Steinlingalm – Bergstation Kampenwandbahn – Möslarnalm – Bergstation Kampenwandbahn – Schlechtenbergalm – Maiswand - Talstation Kampenwandbahn
Ausrüstung: Trailrunning Ausrüstung
Als ich vor gut 14 Jahren mit Freunden die Kampenwand Überschreitung geklettert bin, hatte ich noch keinen Schimmer, dass ich heute mit meiner Tochter auf dem für eine siebenjährige nicht einfach zu erreichenden Gipfel stehe. Zusammen mit meiner Frau ist sie mit der Kampenwand Bahn von Hohenaschau zur Bergstation hinaufgeschwebt. Von dort startet ihr heuriges Bergabenteuer auf den prominenten Gipfel im Chiemgau.
Aber alles von Anfang an…Im Rahmen unseres Familienurlaubs, für den wir uns dieses Jahr das Chiemgau ausgesucht haben, wollte ich, sofern es mit den Familienaktivitäten passt, immer wieder meine Sporteinheiten einbauen. Dazu bot sich die Besteigung der Kampenwand an. Während meine Mädels von Hohenaschau zur Bergstation hinaufschweben und dann zu unserem Treffpunkt an der Steinlingalm hinüberwandern wollte ich auf der Kampenwand-Berglaufstrecke meine momentane Form testen. Von Hohenaschau zog sich die Strecke via Liftstüberl und Schlechtenbergalm zur Steinlingalm unterhalb der Kampenwand.
Auf dem Weg zur Steinlingalm...
Nachdem ich mich von meinen Mädels an der Talstation verabschiedete, folgte ich erst einen schönen Forstweg, der steil nach oben in den Wald führt. Dieser ging in einen sich dem Gelände angepassten Steig über. Es führte richtig schön über kleine Brücken und an Wasserfällen vorbei. Weiter oben folgte ich wieder den auf dem Boden gemalten Pfeile. An der Maiswand, nach etwa 3 Kilometer, machte ich Pause. Die kurze Pause senkte meinen Puls schon erheblich, so dass ich anschließend wieder gut im Almgelände zum Liftstüberl laufen konnte. An der Goriaalm musste ich einfach stehen bleiben, denn die Aussicht war schon bei dem schönen Wetter zum Niederknien. Mit „neuer Luft“ ging es auf die letzten beiden Kilometer. An der Schlechtenbergalm hat man schon einen wunderbaren Ausblick auf die Kampenwand. Im schnellen Schritt erreiche ich kurze Zeit später unseren gemeinsamen Treffpunkt an der Steinlingalm, wo meine Mädels schon warten.
Nach einem Erfrischungsgetränk auf der Alm und einem neuen T-Shirt ging es auf dem ausgewaschenen Steig hinauf zu den Latschen unterhalb der Felsen. Neben Glapperl-Touristen und Nordwand-Winterbesteiger versuchen wir, den einfachsten Weg zu finden. Zwischen den Latschen steigen wir weiter zu den Felsen hinauf. Meine Tochter im Einser Schrofengelände weit voraus hetzen wir Eltern bremsend hinterher. In den Kaisersälen kraxln wir gemeinsam über einige Metallbügel und einer ausgesetzten, versicherten Stelle hinüber zur Ostseite. Es ist eine Freude, mit welchem Spaß die Kleine klettert. Über die Ostseite erreichen wir den mit einem Eisenpodest verunstalteten Gipfel mit dem riesigen Kreuz.
Süßigkeiten, Wasser und eine wunderbare Aussicht auf das Bayerische Voralpenland mit dem Chiemsee genießen wir mit gefühlt hundert anderen Leuten. Wir starten nach dem Eintrag ins Gipfelbuch und einem Familienfoto unseren Abstieg zur Steinlingalm.
Eine Aussicht zum Niederknien...
Über den gleichen Weg geht es abwärts, aber dann doch ein wenig langsamer und bedächtiger als im Aufstieg erreichen wir die bereits völlig überfüllte Steinlingalm. Wir wollen nicht in einer Schlange warten, um einen Sitzplatz zu ergattern, so wandern wir den breiten Wanderweg zurück zur Bergstation, wo wir etwas unterhalb der Station in der Möslarnalm einen um ein vielfaches ruhigeren Platz finden. Das Brotzeitbrettl und die passende Erfrischung haben wir uns so richtig verdient.
Beim gemeinsamen Aufstieg zur Bergstation konnten wir noch unzählige Gleitschirmflieger beobachten. Oben angekommen, trennten wir uns wieder. Während die Mädels wieder in die Gondel stiegen, zog ich den Abstieg zu Fuß vor. Im Laufschritt ging das allerdings recht schnell und so konnten wir im Naturbad in Aschau kurz darauf wieder treffen.
Fazit: Ein schöne Laufstrecke auf einen der meist frequentierten Gipfel in den Chiemgauer Alpen. Wenn man sich mit den Menschenmassen arrangiert, kann man auch so einen schönen Tag erleben. Zum Glück gibt es auch andere Hütten, die einem bewirten können.
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